Eisenkraut

Der Achat – Selbstvertrauen, Sicherheit und Schutz

Schon seit jeher gilt der Achat als Schmuck- und Heilstein, in der Antike wurden viele Kunstgegenstände daraus hergestellt. Schon weit vor Christus wurde der Achat durch die Griechen schriftlich erwähnt, seinen Namen verdankt er vermutlich seinem Fundort, dem sizilianischen Fluss Achates. Auch im alten Ägypten war der Achat bekannt, hier wurden aus ihm Skarabäen geschnitten. Bis heute gilt der Achat als Schutzstein und hat große Popularität.

Der Achat – Herkunft und Geschichte

Seinen Namen erhielt der Achat von Theophrastos von Eresos, der ihm diesen aufgrund des Fundes großer Mengen am Fluss Achates auf Sizilien verlieh. Schon etwa 1.000 v. Chr. war der Achat im alten Ägypten angesehen und wurde zur Herstellung von Ringen, Gemmen, Siegelzylindern und Gefäßen verwendet.

Mit Beginn des 17. Jahrhunderts hatte die Achatindustrie bereits große Bedeutung, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts kam ein weiterer Aufschwung. Bereits im alten Byzanz wurde durch Brennen die Farbe des Achats verändert.

Der Achat gilt als einer der wichtigsten Heilsteine und ist in vielen Kulturen als Glücksbringer für Reichtum, Macht sowie Sicherheit bekannt. Seine Form- und Farbenvielfalt ist aufgrund der weltweiten Vorkommen sehr groß, was dem Achat zu verschiedenen Synonymen und Handelsnamen verholfen hat. Durch unterschiedliche Zusammensetzungen kommt es zu verschiedenen Varietäten und somit auch zu verschiedenen Heilwirkungen.

Grundsätzlich steht der Achat als Heilstein für die innere Balance und Stabilität. Er soll negative Energien fern halten und umwandeln können. Ihm wird eine langsame, aber intensive Wirkung nachgesagt. Der Achat stärkt zudem das Selbstbewusstsein und somit auch das eigene Wohlbefinden, fördert die Konzentration und steigert die mentalen Funktionen.

Varietäten des Achats

Aufgrund der Vielfalt an Formen und Farben erfolgte im Laufe der Zeit eine Unterscheidung und Einordnung in verschiedene Eigennamen, die meist auch als Handelsnamen gelten. Eine Einteilung kann dabei nach Farbe, nach Ausbildungsform sowie nach zufällig entstandenem Schnittbild aufgrund der Öffnung der Achatmandeln erfolgen.

Achat-Varietäten nach Farbe

  • Aprikosenachat (rosa bis fleischfarbene Färbung, aus Botswana)
  • Blut- oder Fleischachat (einfarbig orange bis rote oder zweifarbig orange-weiße bis rot-weiße gebänderte Färbung)
  • Onyx (braun-weiß bis schwarz-weiße Färbung)
  • Friedensachat (weiße Farbe)
  • Honigachat (honiggelbe Färbung)

Achat-Varietätiten nach Ausbildungsform

  • Baum- oder Holzachat (durch Kieselsäure mineralisierte, „versteinerte“ Hölzer)
  • Wasserstein (Achatmandel enthält Restflüssigkeit, trocknet aber nach Entnahme aus dem Muttergestein schnell aus)
  • Feuerachat (nieren- bzw. traubenförmiger Achat mit opalähnlichem Farbenspiel nach entsprechendem Schliff)
  • Korallenachat (Gestalt der Oberfläche ist namensgebend)
  • Lagenachat (mehrfarbige, annähernd parallel verlaufende Bänderung, Verwendung als Rohstoff für Lagensteine)
  • Moosachat bzw. Dendritenachat (klar bis milchweiß mit dendritähnlichen Einlagerungen aus grün bis schwarzgrünen Mineralen, bei brauner bis beiger Grundfarbe auch als Mokkastein bekannt)
  • Regenbogenachat (Achat-Aggregat mit gedrillten Chalcedonfasern, welche auftreffendes Licht durch Interferenzwirkungen regenbogenartig zurückwerfen)
  • Röhrenachat (entsteht durch Verdrängungsmorphose langprismatischer Kristalle)
  • Schlangenhautachat (netzartige, weiße Zeichnung auf hellbeigefarbener Oberfläche)
  • Trümmerachat (durch Tektonik zerbrochene Achate)
  • Uruguay-Achat (horizontal und parallel ausgerichtete Bänderung)

Achate nach zufällig entstandenem Schnittbild aufgrund Öffnung der Achatmandel

  • Augenachat, Brillenachat, Kreisachat (Mittelpunkt, um den konzentrisch oder exzentrisch angeordnete Kreise zu finden sind, welche eine kugelige, augenähnliche Zeichnung im Schnittbild ergeben)
  • Festungsachat (Bänderung ähnelt den Luftaufnahmen von Festungswällen)
  • Flammenachat oder Wolkenachat (Bänderung verläuft unregelmäßig am Rand von Achatmandeln, im Schnitt haben diese ein wolkenförmiges Aussehen)
  • Landschaftsachat (Schnittbild in Achatdrusen oder –mandeln ähnelt einer Landschaft)
  • Sternachat (beim Anschliff zeigen unregelmäßig geformte Geoden eine fünfstrahlige Form)

Der Achat – Vorkommen und Entstehung

Der Achat gehört zur Gruppe der Calcedonen Quarze und ist ein gebänderter Stein. Er wird zu Mineralklasse der Oxide gezählt.

Bildung des Achats

Der Achat entsteht durch nacheinander abgelagerte Quarzschichten in Gesteinshohlräumen als Ausfüllung oder Auskleidung. Kommt es zu einer vollständigen Ausfüllung der Hohlräume, wird von einer Mandel gesprochen. Bei unvollständiger Auskleidung handelt es sich um eine Druse. Blasenräume in vulkanischen Gesteinen stellen hier die Hauptorte für Achat-Vorkommen dar. Durch verschiedenste Quarzvarianten und Fremdeinlagerungen (z. B. Eisen, Mangan, Chrom) bilden sich die einzelnen Schichten. Auch die unterschiedlichen Muster und Farben entstehen auf diese Weise.

Vorkommen des Achats

Der Achat kommt in vielen Teilen der Welt vor. So zum Beispiel in Deutschland, in Afrika, in Nord- sowie Südamerika, in Asien sowie in Australien und Neuseeland.

Fundorte Deutschland (Auszug): Idar-Oberstein (Steinkaulenberg), Saalhausen bei Senftenberg, Baggersee Sandweiter bei Baden-Baden, Sailauf bei Aschaffenburg, Wendelsheim bei Alzey, Schottergrube Arenrath bei Binsfeld, Schlottwitz bei Glashütte, Ottendorf-Okrilla bei Dresden, Spießberg bei Friedrichroda

Fundorte Frankreich (Auszug): Esterel-Gebirge, Sarrebourg im Elsass

Fundorte Großbritannien (Auszug): Grafschaft Somerset

Fundorte Österreich (Auszug): Lavanttal (Kärnten), Leibnitz (Steiermark)

Fundorte Polen (Auszug): Neukirch (Niederschlesien), Obere Görisseifen (Niederschlesien)

Fundorte Russland (Auszug): Timan-Rücken bei Workuta, Golvutin bei Moskau

Fundorte Tschechien (Auszug): Friedstein (Nordostböhmen), Zelecnice (Nordostböhmen), Kupferberg (Böhmisches Erzgebirge)

Fundorte Afrika (Auszug): Botswana, Algerien, Malawi, Madagaskar, Marokko, Namibia

Fundorte Nordamerika (Auszug): Arizona, Florida, Minnesota, Nevada, Oregon, Texas, Utah, Mexiko

Fundorte Südamerika (Auszug): Argentinien, Uruguay, Brasilien

Fundorte Asien (Auszug): China, Indien, Türkei

Fundorte Australien und Neuseeland (Auszug): Agate Creek (Queensland), Mount Somers (Ashburton-Distrikt)

Wirkung und Anwendung des Achat

Der Achat ist einer der wichtigsten Heilsteine und kann vielseitig angewendet werden. Je nach Anwendungsgebiet wird er aufgelegt oder zur Herstellung von Edelsteinwasser eingesetzt.

Im Rahmen der Verwendung sollte der Achat möglichst einmal im Monat unter fließendem Wasser entladen werden. Die Aufladung erfolgt dann entweder in der Sonne oder über Nacht mit einem Bergkristall oder Amethyst6. Ketten auch Achatsteinen werden einmal monatlich über Nacht mit Hämatit entladen.

Wirkung des Achat auf die Psyche des Menschen

Der Achat hält, in der Wohnung aufgestellt, das Böse und negative Energien fern vom Menschen. Er hilft gegen Prüfungsangst und Lernschwierigkeiten ebenso wie gegen Jähzorn. Gefördert werden durch den Achat Klugheit, handwerkliches Geschick sowie Feingefühl. Er galt in der Antike als Symbol des Schutzes und wurde dort als Amulett getragen. Zugeschrieben wurden ihm dabei Glück bringende Wirkungen, das so genannte „Seelenglück“ stand dabei im Vordergrund.

Achat sorgt beim Menschen für ein Gefühl von Behaglichkeit und gibt Geborgenheit. Gerade Kindern wird mit einer Achatgeode Geborgenheit und Ruhe vermittelt. Bei einer solchen Geode handelt es sich um einen rundlichen Gesteinskörper mit einer Rinde aus Achat und Amethyst, Quarz oder anderen freistehenden Mineralien im Inneren.

Bei Ziellosigkeit und Unausgeglichenheit sorgt der Achat dafür, dass Menschen wieder zu sich selbst finden und Hektik sowie Gefühllosigkeit in Vergessenheit geraten.

Durch den Achat kommt es zu einer Förderung des positiven, gefühlvollen und realistischen Denkens. Im geistigen Bereich wird der Mensch dadurch reifer und handelt überlegter. Der Achat fördert je nach Farbe und Form außerdem die Fantasie und das Einfühlungsvermögen, das Verständnis für andere Menschen erhöht sich dadurch. Achat schenkt dabei immer auch das Gefühl von Sicherheit und steigert das Selbstbewusstsein.

Wirkung des Achat auf den menschlichen Körper

In der Lehre der Heilsteine wird der Achat bei Kopfschmerzen, Fieber, Erkrankungen der Augen, Erkrankungen der Haut, Unfruchtbarkeit, Epilepsie oder auch Depressionen angewandt. Er trägt zur Stärkung von Gehirn, Lunge, Magen und Lber bei und wirkt außerdem anregend auf die Verdauung. Als so genannter „Rednerstein“ hat er zudem eine sprachfördernde Wirkung.

Der Achat löst im Bereich von Magen und Darm Blockaden, außerdem trägt er zur Regeneration der Verdauungsorgane bei. Ein gereizter Darm oder Magen aufgrund von Stress und Aufregung beruhigt sich durch den Achat, wenn dieser auf den Bauch gelegt oder in Hosen- bzw. Rocktasche getragen wird.

Der so genannte Friedensachat steht aufgrund seiner Farbe für Reinheit und sorgt im Kopf und auch im Herzen für beruhigende Energie, klares und ruhiges Denken wird dadurch wieder möglich.

Weitere Erkrankungen, bei denen der Achat Linderung verschaffen kann:
  • Beschwerden der Atmungsorgane (z. B. Asthma, Allergien, Erkältungen)
  • Beschwerden des Kreislaufs (z. B. Durchblutungsstörungen)
  • Beschwerden des Bewegungsapparats (z. B. Rheuma, Schwellungen der Gelenke, Rückenschmerzen, Wachstumsstörungen)
  • Beschwerden von Blase und Nieren (z. B. Blasenentzündung, Nierensteine)

Einen positiven Einfluss hat der Achat auch auf die Gebärmutter und gilt bei Schwangerschaften deshalb auch als beliebter Schutzstein. Das gilt vor allem für den Aprikosenachat oder Achate mit Augenbänderung, die dafür sorgen, dass Frauen die Beschwerden während der Schwangerschaft deutlich besser überstehen können. Außerdem soll er das ungeborene Kind schützen. In der Heilsteinbehandlung wird er außerdem bei Erkrankungen der Gebärmutter eingesetzt und wirkt bei der Zellregenerierung unterstützend. Deshalb ist der Achat als Heilstein gerade für Frauen durchaus interessant.

Der Achat als Schmuckstein

Der Achat und all seine Varietäten findet vor allem als Schmuckstein Anwendung. Seit jeher werden durch Einfärbung und Zeichnung ausgezeichnete Achate zu schmückenden oder auch nützlichen Gegenständen verarbeitet. Im Schmuckbereich sind dies in der Regel Ketten, Armbänder, Ringe oder Ohrringe. Aber auch Messergriffe, Stockknöpfe, Glättsteine, Reibschalen sowie Mörser werden aus dem Achat gefertigt.

Charakteristische Merkmale des Achats

Dem Achat werden bestimmte charakteristische Merkmale zugeschrieben. Er ist teilweise transparent mit weißer Strichfarbe. Die Farbenvielfalt ist verwirrend und mit vielfältigen streifigen Zeichnungen versehen. Die Bänderstruktur ist charakteristisch für den Achat und besteht aus unterschiedlichen farbigen Lagen, die parallel oder konzentrisch angeordnet und durch rhythmische Kristallisation entstanden sind. Aufgrund unterschiedlichster Beimengungen von Magnesium, Eisen, Chrom, Nickel und anderen Elementen ist das Farbspektrum des Achat sehr vielfältig.

Gerade Achate, die einer Farbverbesserung unterzogen wurden, können aufgrund der Einwirkung von Wärme Flecken bekommen, rasche Temperaturwechsel führen außerdem zu Rissen und Sprüngen.

Einfärbung zu Schmuckzwecken

Um den modischen Trends zu entsprechen, wird der Achat in der Schmuckindustrie mittlerweile sehr oft künstlich eingefärbt. Der brasilianische Achat bildet aufgrund seiner unauffälligen grau-weißen bis bläulichen Färbung und wenigen Risse die Basis für den Schmuck. Wichtig für die Färbung sind ausreichend große Poren im Ausgangsgestein, um Flüssigkeiten besser aufzusaugen. Vor dem Färben muss der Ausgangsstein gründlich gewaschen werden, die Reinigung erfolgt bestenfalls mit tensidischen Mitteln. Danach muss der Achat für mehrere Tage bei 100 bis 150 ° C trocknen. Erst nach der Reinigung ist ein Einfärben möglich, was mehrere Tage bis Wochen Zeit in Anspruch nehmen kann. Um eine schnellere Färbung zu erzielen, sollte die gewünschte Farblösung senkrecht zu den Achatlagen aufgebracht werden. Grundsätzlich müssen gefärbte Achate nicht deklariert werden, Angaben dazu erfolgen also immer auf freiwilliger Basis des Herstellers.

Anwendung des Achats als Wasserstein

Als Wasserstein bekämpft der Achat negative Energien des Menschen und hilft gegen Prüfungsangst und Jähzorn. Er wirkt als Wasserstein sanft und fördert die Klugheit, Feinfühligkeit und das handwerkliche Geschick.

Folgende Möglichkeiten zur Herstellung von Achatwasser sind bekannt:

  • Einlegen
  • Reagenzglas
  • Edelsteinschale
  • Kristall-Einleiten
  • Kochen
  • Edelsteinscheibe
  • Wasserdampf

Achatwasser wird entweder getrunken oder mittels Umschlägen auf dem Körper an den entsprechenden Stellen aufgelegt.

Chakra und Sternzeichen des Achats

Auf dem Halschakra wirken vor allem Achate mit einer blauen Färbung, während rote bis braune Färbungen auf dem Wurzelchakra wirken.

Für die Sternzeichen Stier und Steinbock gilt der Achat als wichtiger Hauptstein. Dem Steinbock schenkt er als Heilstein Geborgenheit und Vertrauen, dem Stier hilft er bei der Verwirklichung seiner Ziele.

Für die Sternzeichen Skorpion und Fische ist er ein wichtiger Nebenstein, der bei Fischen das Selbstbewusstsein, Geduld sowie Ausdauer stärkt und Skorpionen über schwierige Zeiten hinweg hilft. Grundsätzlich hat der Achat – wie jeder andere Heilstein auch – aber bei allen Sternzeichen eine gute Wirkung.

Der Achat und Hildegard von Bingen

Zur Zeit der Hildegard von Bingen wurde der heutige Achat noch als Onyx bezeichnet. Sie beschrieb den Heilstein wie folgt:

„Der Onyx (Achat) ist warm und entsteht nach der dritten Stunde nach Sonnenaufgang, wenn der Himmel bewölkt ist, die Sonne stark brennt und die Wolken immer wieder die Sonne verdecken. Daher besitzt er wenig Feuersglut, aber birgt die Wärme der Luft in sich, wodurch er große Kraft gegen Krankheiten aus der Luft besitzt. Wer schwache oder trübe Augen hat, der gieße reinen Wein in ein eisernes oder kupfernes Gefäß und lege den Onys (Achat) für fünfzehn bis dreißig Tage darin ein und beize ihn. Danach solle er den Stein aus dem Wein nehmen und die Augen jede Nacht mit dem Wein befeuchten, bis sie besser werden. Der, wer am Herzen oder in der Seite Schmerzen hat, soll einen Onyx (Achat) am Körper oder in den Händen erwärmen. Gleichzeitig soll er Wein über einem Feuer erwärmen und den Stein darüber halten, damit sich seine austretende Feuchtigkeit mit dem Wein vermengt. Anschließend soll er den Onyx (Achat) in den Wein legen und diesen sofort trinken, denn dann werden seine Schmerzen verschwinden. Bei Magenschmerzen soll mit dem Onyx (Achat) und dem Wein auf die gleiche Weise verfahren werden. Zusätzlich soll aber mit Hühnereiern und Mehl ein Brei gerührt werden, der immer wieder gegessen wird, bis die Schmerzen verschwinden. Wer Milzschmerzen hat, soll Fleisch vom Lamm oder der Ziege kochen und mit dem Onyx (Achat) und dem Wein auf die bereits beschriebene Weise verfahren. Anschließend soll er das Fleisch in den Wein tauchen und essen. Das soll er solange machen, bis die Milz geheilt ist. Wer Fieber hat, soll einen Onyx (Achat) fünf Tage lang in Essig einlegen und seine Speisen damit würzen. Weil sich die Wärme des Essig mir der Wärme des Steins gut vermischt, wird sein Fieber schnell verschwinden. Wem Trübsal plagt, der soll einen Onyx (Achat) bedächtig anschauen und danach in seinen Mund nehmen. Er wird seine Bedrückung verlieren.“